Bei hochdynamischen Messaufgaben wie z. B. in Prüfständen kann es bei inkrementalen Messgeräten zu Zählfehlern in der Folge-Elektronik kommen. Ursache sind oft zu hohe Geschwindigkeiten oder zu starke Vibrationen. Die absoluten Messtaster der HEIDENHAIN-ACANTO-Baureihe vermeiden diese Zählfehler, indem sie den absoluten Positionswert bei jeder Anfrage ohne Referenzfahrt permanent ermitteln.
Mittels Diagnose wird fortwährend der Zustand des Messgeräts überprüft und in Form von Bewertungszahlen bereitgestellt. Sollte ein Fehler bei der Positionswertbildung vorliegen, wird über die Schnittstelle ein Alarm-Bit übertragen. Zusammen mit der Diagnoseschnittstelle des EnDat 2.2-Protokolls ist dann eine einfache Zustandsüberprüfung des Messtasters möglich. Insbesondere diese Alarm- bzw. Diagnosefunktion sichert vorrausschauend die Prozessfähigkeit der Anlage. Außerdem verwenden die HEIDENHAIN-ACANTO-Messtaster ein Gleitführungssystem mit Keramikbuchse – die beste Lösung, um die widersprüchlichen Anforderungen an Robustheit und Wiederholpräzision zu erfüllen. Eine Kugelführung liefert zwar die bessere Wiederholpräzision, ist aber verschmutzungsanfälliger und weniger robust als eine Gleitführung mit Keramikbuchse.
Die Kombination mit der Auswerte-Elektronik EIB 741 ermöglicht alle 100 µs eine Positionswertabfrage. Die EIB 741 kann pro Kanal typischerweise 250 000 Datensätze speichern sowie im Streaming Mode etwa 1,2 MB Daten über die Ethernet-Schnittstelle übertragen. Bereitgestellte C++ bzw. LabView-Treiber erleichtern die Integration in die Anlage. Alternativ können als Auswerte-Elektronik die ND 2100G GAGE-CHEK für bis zu acht Messgeräte eingesetzt werden.